Körpertemperatur unter Null Grad?
Das kann bei Igeln schon mal vorkommen. In den Monaten, in denen unsere stacheligen Freunde Winterschlaf halten, sinkt nicht nur die Körpertemperatur auf ein bis acht Grad drastisch ab, sondern der gesamte Stoffwechsel ist im Energiesparmodus. Während Igel bei warmen Temperaturen ungefähr 45 Mal pro Minute atmen, reicht ihnen während des Winterschlafs ein einziger Atemzug pro Minute zum Überleben aus. Ihr Herzschlag fährt von ca. 200 Schlägen pro Minute auf nunmehr 5 Schläge herunter. Wer zu dieser Jahreszeit einen Igel antrifft, der munter draußen herumstreift, braucht sich allerdings nur dann Sorgen machen, wenn er schwach, verletzt oder krank erscheint. Ansonsten ist es völlig normal, dass Igel zwischendrin aus dem Winterschlaf erwachen, wenn die Temperaturen frühlingshaft sind. Nichtsdestotrotz sollten wir darauf achten, mögliche Unterschlupfe in der Natur und im Garten von November bis April zu meiden, denn jedes Aufwachen ist für die Igel eine Leistung, die stark an den Reserven zehrt. Durch ihr Körperfett können Igel in wenigen Minuten ihre Körpertemperatur auf 30 Grad erhöhen und unternehmen erste Gehversuche.
Geschrieben von unserer Naturschutz-Beauftragten Kathleen Voigt.